Die Kitzrettung ist eine bedeutende und dringliche Aufgabe, die darauf abzielt, Rehkitze vor dem Mähtod zu bewahren. Jedes Jahr fallen zahlreiche junge Rehe den Mähmaschinen zum Opfer, wenn die Wiesen und Felder in der Frühjahrs- und Sommerzeit gemäht werden. Diese Rettungsaktionen sind entscheidend für den Tierschutz und die Erhaltung der Wildtierpopulation.
Rehkitze werden im Frühjahr geboren und verbringen die ersten Wochen ihres Lebens gut getarnt im hohen Gras, während ihre Mütter Nahrung suchen. Diese Tarnung schützt sie zwar vor natürlichen Feinden, macht sie jedoch extrem gefährdet, wenn die Wiesen gemäht werden. Die Kitzrettung zielt darauf ab, diese Jungtiere rechtzeitig zu finden und in Sicherheit zu bringen, bevor die Mäharbeiten beginnen.
Die Rehkitze werden bis zum Ende der Mahd meist in einer Klappbox verwahrt und bietet so größtmögliche Sicherheit für den Landwirt und das Kitz. Im Anschluss bleibt ein Helfer bis zum Ende der Mahd und lässt die Kitze im Anschluss frei, so das die Ricke ihre Kitze nach kurzer Zeit dort wieder abholen kann.
Es gibt verschiedene Methoden, um Rehkitze vor dem Mähtod zu retten:
Manuelle Suche: Helferteams durchkämmen die Wiesen in den frühen Morgenstunden, bevor die Mähmaschinen zum Einsatz kommen. Diese Methode ist zeitaufwendig, aber sehr effektiv, da jedes Kitz sorgfältig aufgespürt und in Sicherheit gebracht werden kann.
Einsatz von Drohnen: Moderne Technik, wie Drohnen mit Wärmebildkameras, hat die Kitzrettung revolutioniert. Drohnen können große Flächen schnell und effizient absuchen und die Position der Kitze genau bestimmen. Helfer können die Kitze dann gezielt bergen.
Vergrämung: Diese Methode umfasst das Aufstellen von optischen und akustischen Abschreckungen, wie Flatterbändern oder Piezo-Sirenen, um die Rehgeißen davon abzuhalten, ihre Kitze in den gefährdeten Wiesen abzulegen. Diese Maßnahmen sind präventiv und sollen das Risiko minimieren, dass Kitze überhaupt in die Mähbereiche gelangen.
Eine typische Kitzrettungsaktion beginnt meist in den frühen Morgenstunden, da zu dieser Zeit die Temperaturen niedrig sind und die Kitze durch die Drohnen besser aufgespürt werden können. Nachdem ein Kitz entdeckt wurde, nähern sich die Helfer vorsichtig, um das Tier nicht zu verschrecken. Das Kitz wird dann behutsam aufgenommen und in eine sichere Zone außerhalb des Mähbereichs gebracht.
Die Kitzrettung erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Landwirten, Jägern und ehrenamtlichen Helfern. Viele Jagdvereine und Tierschutzorganisationen koordinieren die Rettungsaktionen und stellen die nötige Ausrüstung und Manpower bereit. Auch die Sensibilisierung der Öffentlichkeit und die Schulung der Landwirte im Umgang mit den Tieren sind wichtige Aspekte der Kitzrettung.
Trotz des Engagements vieler Helfer bleibt die Kitzrettung eine Herausforderung. Die Abstimmung der Mähtermine und die schnelle Organisation der Rettungsteams sind komplexe Aufgaben. Zudem sind finanzielle und technische Ressourcen notwendig, um die Rettungsaktionen effektiv durchzuführen.
Zukunftsperspektiven für die Kitzrettung liegen in der weiteren Optimierung der Drohnentechnologie und der Entwicklung neuer Präventionsmaßnahmen. Auch die gesetzliche Regelung zum Schutz der Kitze könnte weiter verbessert werden, um den Tierschutz auf landwirtschaftlichen Flächen zu gewährleisten.
Die Kitzrettung ist ein unverzichtbarer Beitrag zum Tierschutz und zur Erhaltung der Artenvielfalt in unserer Agrarlandschaft. Durch den Einsatz moderner Technik und das engagierte Zusammenspiel von Freiwilligen, Landwirten und Jägern können viele junge Rehe vor dem Tod durch Mähmaschinen bewahrt werden. Diese Bemühungen sind nicht nur aus ethischer Sicht wichtig, sondern tragen auch zur nachhaltigen Bewirtschaftung unserer Natur bei.
Thomas Höhns
Sommerfelde / Tornow
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Frank Moseler
Britz
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Jens Wesebaum
Joachimsthal
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Stichwort „Kitzrettung“